Autor: Redaktion

  • Herausforderung Mindestlohn

    Vor wenigen Tagen hat die Mindestlohnkommission aus Gewerkschafts- und Arbeitgebervertreter*innen beschlossen, den Mindestlohn in Deutschland in zwei Schritten bis 2027 auf 14,60 Euro anzuheben (ab 2026 gibt es zunächst 13,90 Euro). Während aus Perspektive der Arbeitnehmenden Enttäuschung vorherrscht, dass das Wahlversprechen der SPD von 15 Euro verfehlt wird, klagen Arbeitgebende über den Kostendruck:    

    Vor allem in der Landwirtschaft fallen die Löhne niedrig aus, um Rentabilität zu garantieren. Entsprechend laut kritisieren Bäuer*innen-Verbände die Anhebung des Mindestlohns und geben die Schuld an die Verbraucher*innen weiter, die nicht bereit seien, mehr Geld für Obst und Gemüse auszugeben.

    Und in der solidarischen Landwirtschaft? Auch wenn wir versuchen, unserem Gemüse kein Preisschild anzuhängen, besteht ein ähnlicher Konflikt: Während wir uns einig sind, unserem Gärtnerei-Team und allen Angestellten einen möglichst hohen Lohn zu zahlen, müssen diese Kosten auch von der Gemeinschaft getragen werden. Dies wirkt sich auf die monatlichen Beiträge und den Richtwert aus, die wiederum eine Entscheidungsgrundlage für Neumitglieder oder Aussteigende sind.

    Als Gemeinschaft beweisen wir bereits, dass uns Ernährung und nachhaltige Gemüseproduktion mehr wert ist, als der freie Markt vorgibt. Doch sollten wir weiter darüber reflektieren, wie wir als Genoss*innenschaft wirklich faire Löhne ermöglichen und gleichzeitig Solidarität leben können. Momentan verdienen die Angestellten entweder Mindestlohn oder minimal darüber und auch ohne die unbezahlte Mitarbeit von Freiwilligen würden wir die Arbeit in der Gärtnerei nicht schaffen.

  • Umsturzgefährdete Pappeln

    Gefahr durch umsturzgefährde Pappeln – Auf dem Wiesenweg befinden sich derzeit elf Pappeln, die umsturzgefährdet sind und daher eine erhebliche Gefahr darstellen. Aus Sicherheitsgründen bitten wir euch, diesen Weg in dem Abschnitt ab sofort nicht mehr zu nutzen – weder zu Fuß noch mit dem Auto. Unten findet ihr eine kleine Grafik zur neuen Route.

  • Jetzt für alle: Der Spörgelhof-Newsletter

    Spörgelhof-Mitglieder kennen und schätzen ihn: den monatlichen Newsletter mit tollen Geschichten und Bilder vom Spörgelhof. Ab Januar 2025 kann der Newsletter von allen abonniert werden, die an der solidarischen Landwirtschaft interessiert sind. Das Abo-Formular findet ihr weiter unten.

  • Es wird Sommer, die Beete füllen sich

    Unser Gärtnerei-Team meldet: „Wir sind sehr froh, dass die kalten Nächte vorbei sind. Nachdem der April verhältnismäßig warm war, hat die Kälte im Mai uns schon ein bisschen zu Schaffen gemacht. Aber inzwischen sind alle kälteempfindlichen Kulturen gepflanzt.“ Die Kompostbeete sind bis auf den letzten Zentimeter gefüllt mit unterschiedlichstem Gemüse. Sehr viel Arbeit ist in den letzten Wochen in die Pflanzung und die Pflege der Tomaten, Gurken et cetera geflossen. So langsam nehmen auch die Traktorbeete Fahrt auf: Die Kürbisse und Zucchini sind gepflanzt und die Vorbereitungen für die nächsten großen Pflanzungen laufen. Dazu gehört auch die Mulchernte auf der Fläche in der Nähe von Rüdnitz, der auf unseren Feldern eingesetzt wird.

  • Eine neue Abholstation

    Wir begrüßen unsere neue Abholstation in Hobrechtsfelde! Auf dem Plenum bereits angedeutet, konnten die Pläne in die Tat umgesetzt werden und jetzt bereichern einige Menschen der Wohnungsbaugenossenschaft Bremer Höhe unsere Solawi mit 7,5 Ernteanteilen und perspektivischem Zuwachs.

  • Was Gärtnern wert ist

    Eng mit der Frage nach einer gerechteren, zukunftsfähigeren und kreisförmigen Wirtschaft verbunden ist auch die Frage nach der guten Arbeit. In solidarischen Projekten wie unserem bestehen oft besondere Strukturen, in denen sich Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverhältnisse überlappen, ehrenamtliches Engagement und Lohnarbeit ineinander übergehen und zum Beispiel Wohnen, Leben und Arbeiten am selben Ort stattfinden. Das bringt sowohl Chancen als auch Hürden mit sich. Die Arbeitsbedingungen in kleineren Genoss*innenschaften, die zudem solidarisch agieren wollen, sind nicht immer so ideal, wie wir gern hätten. 

    Dabei sollte gute Arbeit – ein Lohn, von dem man (auch mit Familie) sicher leben und eine Altersvorsorge abschließen kann, sowie verlässlich begrenzte Arbeitszeiten – als Grundelement der Solawi begriffen werden. Hier treffen sich stets die Perspektiven von Arbeitnehmerinnen („Wir müssen uns das Leben leisten können“) mit den von Arbeitgeberinnen („Wir müssen uns die Löhne leisten können“). 

    Aber was sind die konkreten Zahlen? Im Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit lässt sich das Gehalt von Gärtner*innen in der Landwirtschaft einsehen. Es liegt im Durchschnitt bei 3.083 Euro im Monat, vollbeschäftigt, mit einer Gender-Paygap von 118 Euro zum Nachteil weiblicher Beschäftigter. In Berlin liegt der Monatsdurchschnitt bei 2.826 Euro.

  • Geförderte Beratung

    Nach den sehr guten Erfahrungen mit Förderanträgen an das Landwirtschaftsministerum Brandenburg (MLUK), mit denen wir einen Teil des Brunnens finanzieren werden und die Abholstationen besser ausstatten konnten, haben wir im Dezember kurzfristig noch zwei weitere Förderanträge gestellt und erfeulicherweise positive Rückmeldungen bekommen: Wir bekommen Geld für Beratungsleistungen aus dem EU-Projekt GrAinS: Greening Agrifood in Social Economy. it dem Projekt sollen landwirtschaftliche Unternehmen unterstützt werden, um sie nachhaltiger zu gestalten,  bis Ende April soll die Beratung abgeschlossen sein. Die Berater*innen kommen von der innova eG, einer Beratungs- Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft für genossenschaftliche Lösungen, und haben Erfahrungen aus Solawi-Betrieben und gemeinschaftsgetragenen Projekten.

  • Spörgelhof schreibt schwarze Zahlen

    Der Spörgelhof fährt nicht nur auf dem Feld, sondern auch finanziell eine gute Ernte ein. Auf der Mitgliederversammlung der Genossenschaft am 18.11. berichteten Vorstand und Aufsichtsrat, dass nach den erwarteten Anfangsverlusten 2021 und 2022 im Geschäftsjahr 2023 erstmals ein Überschuss von 6.220,59 € verbucht werden konnte. Bereits im Jahr 2025 soll daher mit der Rückzahlung der zinslosen Darlehen begonnen werden, die 2022 aufgenommen wurden, um wichtige Investitionen in Maschinen und Infrastruktur zu finanzieren.

  • Soziale Unternehmen: Spörgelhof unter den 15 Besten

    Mit dem Preis „Berlins Soziale Unternehmen 2024“ werden Projekte ausgezeichnet, die, so der Ausschreibungstext, „bereits nachweislich positive Wirkung in und um Berlin erzielt haben.“ Wir finden, mit dem Aufbau unseres genossenschaftlich organisierten solidarischen Betriebes stellt der Spörgelhof mit jeder Gemüseernte diese „positive Wirkung“ für Mensch und Natur unter Beweis. Darum haben wir lange Fragebögen ausgefüllt und am Wettbewerb teilgenommen. Jetzt erhielten wir die Antwort: 80 Projekte und Betriebe haben teilgenommen. Wir haben zwar keinen der mit Preisgeld versehenen ersten drei Plätze erreicht, aber wir sind unter den ersten 15. „Es ist eine großartige Leistung, unter die TOP 15 gekommen zu sein – herzlichen Glückwunsch zu dieser beeindruckenden Platzierung! “ so die Initiatoren.